Was Anfang 2020 noch als ein weit entferntes - in China aufgetretenes - neues Virus klang und zunächst nur bei Expertinnen und Experten große Aufmerksamkeit erregte, brach im März endgültig dann auch bei uns aus und veränderte seither das Leben im ganzen Land. Das Corona-Virus löste eine gigantische Krise aus und erfasste auch die Wirtschaft mit voller Wucht. Von heute auf morgen wurde alles auf den Kopf gestellt. Lockdown, Maskenpflicht, Inzidenzzahlen, Schnelltest und Impfung gehören seither zum täglichen Wortschatz.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK Darmstadt mussten sich vom einen auf den anderen Tag anpassen und umstellen. Ausbildung, Auslandsgeschäft, Rechtsthemen, finanzielle Beratung und vieles mehr mussten neu gedacht werden, auch der gesamte Veranstaltungsbereich sowie die Weiterbildung musste im Eiltempo digitalisiert werden.
Im ersten Lockdown im Frühjahr standen die Telefone bei der IHK nicht mehr still. Zum Teil gingen täglich über 1.000 Anrufe von Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung ein. Gut 25 Kollegen aus allen Bereichen – Juristen, die zu Recht und Betriebswirtschaft beraten, Branchenexperten aus Handel, Gastgewerbe und Logistik, Fachleute für Zoll und Außenhandel sowie Ausbildungsberater – waren im Einsatz. Eines der Top-Themen in 2020: die Corona-Soforthilfen.
Für die WIBank, die Förderbank des Landes Hessen, haben wir danach über 1.300 Anträge für die Mikroliquiditätshilfe entgegengenommen und so dafür gesorgt, dass über 42 Millionen Euro in die Region geflossen sind.
Auch die Themen Kurzarbeit, branchenspezifische Fragestellungen wegen der angeordneten Betriebsschließungen sowie Auskünfte rund um den Import von Schutzausrüstung oder den grenzüberschreitenden Personenverkehr waren besonders aktuell.
In den ersten Tagen der Krise ging es vor allem um akute Themen: Darf ich mein Geschäft noch öffnen? Muss ich einen Betrieb wegen eines Corona-Falls schließen? Im Verlauf des Jahres gingen die Beratungen dann vielfach in Unmutsäußerungen über die bürokratischen und schleppenden Verfahren der finanziellen Hilfsmaßnahmen über. Die IHK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in den neu gegründeten Berater-Teams mussten sich auch mit persönlichen Schicksalen der Mitglieder beschäftigen. Oft war in den Telefonaten Verzweiflung rauszuhören. Das waren neue Herausforderungen für das IHK-Team.
Die Umstellung auf digitale Angebote erfolgte parallel zur Corona-Krise. Bestehende Instrumente wie der wöchentliche Newsletter der IHK wurde in Kombination mit der IHK-Homepage zu einem der zentralen Informationsmedien der IHK-Mitglieder. Zwischen März und Dezember verschickte die IHK 55 Newsletter mit Schwerpunkt Corona an insgesamt 322.000 Empfängerinnen und Empfänger. Dabei kamen mehr als 1.500 Servicemeldungen rund um die Corona-Krise zusammen. Über die Webseite der IHK kamen knapp 300.000 Klicks auf den Corona-Seiten zustande. Allein die zentrale Einstiegsseite mit den Corona-Infos für Unternehmerinnen und Unternehmer wurde fast 90.000 Mal besucht.
Eine besondere Herausforderung kam auch auf das Team Prüfungen zu. Die Prüfungen in der Aus- und Weiterbildung mussten zunächst verschoben werden, am Ende wurden dann doch 6.000 Prüfungen in Aus- und Weiterbildung unter strengen Hygieneauflagen durchgeführt. Natürlich gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern. Weil in den Schulen die Berufsorientierung kaum noch stattfand, suchte das Team Ausbildung nach neuen Wegen, um Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Ein Weg waren digitale Veranstaltungen mit den Ausbildungsbotschaftern in Schulen. Bis Ende des Jahres konnten so mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Das etablierte Azubi-Speed-Dating fand im Herbst als Open-Air-Veranstaltung und somit konform zu den Hygieneregeln statt.
Die IHK-Weiterbildung musste ihre Angebote auf digitale Formate umstellen, ebenso die IHK-Bildungszentren in Heppenheim und Erbach.
Gemeinsam mit dem Hessischen Industrie- und Handelskammertag konnten wir uns auf politischer Ebene vor allem für die stark von den Corona-Maßnahmen betroffenen Unternehmen aus der Gastronomie, dem Tourismus, dem stationären Einzelhandel und der Veranstaltungsbranche einsetzen. Mit Positionspapieren, Presseinformationen und persönlichen Gesprächen konnten wir so Verbesserungen für die vielen Unternehmen in diesen Branchen erreichen.
Aktuelle Informationen rund um Corona finden Sie hier: www.darmstadt.ihk.de/corona
IHK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter haben in 2020…
Kommunikation und Marketing / Pressesprecher
Telefon: 06151 871-1280
E-Mail: thomas.klein@darmstadt.ihk.de